Die Schweiz wird mehrsprachiger
Von einem viersprachigen Land verwandelt sich die Schweiz in einen kleinen Turm zu Babel, in dem sich Englisch, Portugiesisch und Albanisch immer mehr verbreiten. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Anteil der Menschen, die keine Landessprache als Hauptsprache reden, verdoppelt.

Neben den vier Landessprachen werden in der Schweiz seit langem zahlreiche weitere Sprachen gesprochen. Keystone
Bei den Landessprachen hat sich seit den 70er Jahren einiges getan. Die Zahl derjenigen, die Deutsch, Italienisch und Rätoromanisch als Hauptsprache sprechen, hat abgenommen. Andererseits ist der Anteil derer, die Französisch oder eine Fremdsprache sprechen, gestiegen. Ein Grund dafür ist die Einwanderung. Aber nicht nur.
Ein weiterer Grund ist ganz simpel: Die Art der Datenerhebung. Das Bundesamt für Statistik erklärt dazu, dass seit 2010 die Befragten die Möglichkeit haben, eine oder mehrere Hauptsprachen anzugeben. Frühere Umfragen sahen diese Möglichkeit nicht vor. Aber auch unabhängig dieser rein statistischen Eigenheit hat der Anteil der Fremdsprachen hierzulande seit 2010 weiter zugenommen.
Welche Fremdsprachen liegen auf Platz 1 und 2?
Die meistgesprochenen Fremdsprachen in der Schweiz sind Englisch und Portugiesisch, gefolgt von Albanisch. Spanisch hingegen hat an Boden verloren. Englisch gilt als die Lingua franca des 21. Jahrhunderts und wird in allen Regionen des Landes gesprochen.
Bei der Arbeit, mehr Deutsch als Englisch
Die Mehrheit der Ausländerinnen und Ausländer, die in die Schweiz kommen, arbeitet - zumindest statistisch gesehen - mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Umfeld, in dem der schweizerdeutsche Dialekt die vorherrschende Sprache ist (42 % der Fälle).
Und Fakt ist: Die Schweizerinnen und Schweizer passen sich an. Da das Arbeitsumfeld immer internationaler wird, wird tendenziell mehr Hochdeutsch oder Englisch gesprochen. Mittlerweile sprechen doppelt so viele Menschen am Arbeitsplatz Englisch oder Deutsch als zu Hause diese Sprachen.
